musik-menschen-buehne | zur StartseiteUrlaub-2021-Gruppenbild | zur StartseiteLions for Rollies 2023 | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Der „Club ‘82“ feiert 40-Jähriges

„Freudentöne“ mit Hommage an Udo Jürgens

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“: Dieser Udo-Jürgens-Klassiker war zu hören, als der „Club ‘82“ am 25. September seinen runden Geburtstag feierte. Allerdings erst den vierzigsten – doch bei der Feier in der Festhalle war viel Leben zu spüren. Alle Plätze waren besetzt, und die Musikgruppe „Freudentöne“ begeisterte mit ihrer Udo-Jürgens-Hommage das Publikum.

 

Seit 40 Jahren engagiert sich der „Club ‘82“ für Menschen mit Behinderung. „Ihr habt Integration gelebt, bevor jemand dafür überhaupt Konzepte geschrieben hat“, meinte die evangelische Pfarrerin Kerstin Woudstra, die zu Beginn ein Segenswort sprach. Der Club habe 1982 eine „Lücke erkannt und geschlossen“, meinte anschließend Bürgermeister Jürgen Seitz – nämlich die Hilfe zur Selbsthilfe.

 

Dem Club gehe es darum, Barrieren zu überwinden, so Seitz: „Nicht nur auf den Gehsteigen, sondern auch in den Köpfen“. Er erinnerte auch an Engelbert Stenger, der sein Leben dem Club ’82 in so erfolgreicher Weise gewidmet habe. Für den Verein hatte er einen Umschlag mit einer Geldspende dabei.

 

Verlesen wurden zudem Grüße der früheren Landtagspräsidentin Barbara Stamm und von den Bundes- und Landtagsabgeordneten Andrea Lindholz, Martina Fehlner und Professor Winfried Bausback. In der Halle waren auch weitere Ehrengäste – unter anderem Karlsteins Bürgermeister Peter Kreß, Kahls zweiter Bürgermeister Udo Hammer, Kahls Altbürgermeister Helmut Röll, der VdK Kreisvorsitzende Heinz Heeg und die Vorsitzende der Frauen-Union, Helena Pennartz-Kohlhaas, stellvertretende Landrätin und Kreisvorsitzende der Frauenunion, Claudia Papachrissanthou. Direkt aus Heigenbrücken nach Kahl geeilt war Landrat Dr. Alexander Legler. Auch er erwähnte den verstorbenen Engelbert Stenger, der „in unseren Herzen bleiben wird als leuchtendes Vorbild des Vereins und für das Ehrenamt“. Der Club ’82 verkörpere „Miteinander, Solidarität und Zusammenhalt“ – das, was „mehr denn je in unserer Gesellschaft gefordert ist“. Das sei nicht selbstverständlich und sei es auch 1982 nicht gewesen: „Ihr seid ein wertvoller Schatz unserer Gesellschaft!“

 

Der Landrat hatte gleich mehrere Geschenke im Gepäck – oder kündigte sie zumindest an: neben einer Spende ein Spessartbrett, um „dicke Bretter zu bohren“, einen Schnaps aus Pflaumheim und einen „Schmunzelstein“ aus Baltrum. Für all das bedankte sich Inge Neumann vom Vorstand des Clubs. „Für uns sind 40 Jahre etwas Besonderes“, sagte sie. Die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen sei weiter das Ziel des Vereins – „und die 400 Mitglieder sind der Beweis, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

 

Einige, die seit 40 Jahren dem Verein die Treue halten, konnten am Sonntag auch geehrt werden. Gründungsmitglied Heinrich Quast habe mit sieben anderen den Mut gehabt, den Club ’82 ins Leben zu rufen, sagte Neumann. Horst Fäth als guter Freund von Engelbert Stenger sei später dazugestoßen, war von 1988 bis 2016 in der Vorstandschaft, ein „Mann der Tat“ und habe jahrelang den Club-Bus gefahren.

 

Im April 1982 habe Doris Hock den Club verstärkt. Sie war von 1984 bis 1986 Vorsitzende und außerdem jahrzehntelang Kassenprüferin. Geehrt wurde auch Anneliese Freund, die damalige Besitzerin des „Café Back“ in Aschaffenburg, wo der Club gegründet wurde. Aus Krankheitsgründen fehlten bei der Ehrung Karin Dombrowski, Margarete Eckstein und Heinz Duttine. Geehrt wurden anschließend auch zahlreiche Mitglieder, die seit 25 Jahren dabei sind.

 

Aufgelockert wurde der bunte Nachmittag vom Flötenensemble von „Musikahlisch“ unter Leitung von Edelgard Kämmer und der Showtanzgruppe Großkrotzenburg mit ihrer Leiterin Amelie Knoppik, die Szenen des Musicals „König der Löwen“ auf die Bühne brachte – ihr erster Auftritt vor Publikum. Höhepunkt der 40-Jahr-Feier war der Auftritt der integrativen Musikgruppe „Freudentöne“, geleitet von Martin Hock, mit ihrer Hommage an den 2014 verstorbenen Künstler Udo Jürgens.

 

Die Idee dazu wurde schon vor einigen Jahren geboren, die Premiere war für 2020 geplant. Doch dann kam Corona. Jetzt war es also so weit: Mit bekannten und unbekannten Udo-Jürgens-Liedern sollten „Liebe, Freude, Hoffnung“ signalisiert werden. „Mit 66 Jahren, da ist noch lang nicht Schluss“, heißt es in seinem Schlager. Mit 40 Jahren erst recht nicht, ist man sich beim Club ’82 sicher.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Do, 08. Dezember 2022

Weitere Meldungen